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Seminar: Geister, Echos und andere Syndrome – das hybride Kino Apichatpong Weerasethakuls

11./12. Dezember 2013 | 14:00-19:00


Geister, Echos und andere Syndrome –
das hybride Kino Apichatpong Weerasethakuls

Seminar mit Christine Lang


ORT: Semperdepot 1.Stock – Lehrpavillon (I27b)

Apichatpong Weerasethakuls Filme bewegen sich an der Schnittstelle von Kunst und Kino; von Fiktion und Dokumentarfilm – dabei schließen seine Filme an ästhetische Vorstellungen des europäischen AutorInnenkinos an – des Kinos der Kontemplation und Transzendenz – als auch an den Experimentalfilm, andererseits lässt er Ideen aus dem Buddhismus, dem Animismus, der thailändischen Oral History, dem gegenwärtigem thailändischen Selbstverständnis oder auch persönliche Erinnerungen einfließen.  

Das zweitägige Seminar beschäftigt sich mit Fragen nach der konkreten Ästhetik seines zeitgenössischen “Weltkinos”: Weerasethakuls Filme arbeiten stets mit der filmdramaturgisch offenen Form, in der die Rezipierenden eingeladen werden, die Bedeutungsdimensionen und das zentrale Thema des Films eigenständig zu finden; dabei ist im Kino der Code für die Lesart in den filmischen Text stets selbst eingeschrieben. In detaillierten ästhetisch-dramaturgischen Analysen der Filme Syndromes and a Century (2006) und Uncle Boonmee Who Can Recall His Past Lives (2010) wird u.a. der Frage nach den Unterscheidungskriterien von Kunst und Film, deren jeweilige unterschiedliche Sichtbarkeiten und Rezeptionsvorgänge, ebenso wie den Kriterien des Fiktionalen und des Dokumentarischen nachgegangen. Weerasethakuls Filme changieren in ihrem “narrativen Modus” stets zwischen dem Fiktionalen, dem Dokumentarischen und dem Essayistischen; die Filme tragen in sich ästhetische Elemente aller Filmformen, dabei werden des öfteren Wechsel und Verlagerungen innerhalb einer Szene, oder gar innerhalb einer Einstellung vorgenommen.   

Christine Lang: Filmemacherin, Kulturwissenschaftlerin; seit 2009 künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Film und Fernsehen ‘Konrad Wolf’ in Potsdam-Babelsberg im Fachbereich Medienästhetik und Dramaturgie. Studium der Kulturwissenschaft, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft an der Humboldt Universität zu Berlin (MA 2002), postgraduales Studium Film und Fernsehregie an der Kunsthochschule für Medien Köln (Diplom 2006). Veröffentlichungen u.a. Breaking Down Breaking Bad. Dramaturgie und Ästhetik einer Fernsehserie (mit Christoph Dreher), Fink-Verlag 2013. Come and play with us. Dramaturgie und Ästhetik im postmodernen Kino (Hg. mit Kerstin Stutterheim), Schüren-Verlag 2013. Filme u.a. Die Babysitterin (13 min, 2006), “Gloria” (34 min, 2007), Quio: Rising Tide (5 min, 2008), Kalte Probe (87 min, 2012; mit Constanze Ruhm).

www.christinelang.eu