Raum <—> Fläche. Zur Theoriegeschichte filmischer Raumkonstruktion
FR 19.05.2006 | 2pm
KDM – Ordinariat für Kunst und digitale Medien
Semperdepot 1. Stock – Medienklasse (I27)
Atelierhaus, Lehargasse 6 – 8, 1060 Wien
Filmischer Raum? Zunächst regiert im Kino die Fläche der Leinwand. Sie schließt den Zuschauerraum ab und eröffnet zugleich den der Vorstellung. Zwar hat das Kino von Beginn an am Aufbau illusionistischer Räumlichkeit gefeilt und bereits nach wenigen Jahren soviel Stabilität erreicht, wie die Malerei erst nach Hunderten von Jahren. Doch gerade einige Tendenzen des populären zeitgenössischen Kinos scheinen (sich) an die Tatsache zu erinnern, dass sich an der Fläche die Geister und Bilder scheiden: jene des Hierundjetzt des Saals der Enunziation, diese des Dortundeinst der erzählten Bildergeschichten.
Karl Sierek
Filmtheoretiker; Studien der Soziologie, Philosophie und Kunstgeschichte. Mag.rer.soc.oec., Dr. phil.; Habilitation 1995 an der Universität Wien. Professor für Geschichte und Ästhetik der Medien an der Friedrich-Schiller-Universität Jena; wissenschaftlicher Leiter des Béla Balázs-Instituts für Laufbildforschung in Wien. Lehrtätigkeiten an Universitäten in Wien, Innsbruck, Berlin, Filmakademien in Wien und Berlin (dffb) sowie an der Universität für angewandte Kunst in Wien; Gastprofessuren an den Universitäten Salzburg, FU Berlin, Université Nouvelle Sorbonne, Paris III, Université Paris I Panthéon Sorbonne, Meiji University Tokyo. Veröffentlichungen zur Film-, Medien- und Bildtheorie.